Revierbericht Kroatien
Revierbericht Kroatien des mySea-Nutzers Dr. Peter Dolensky
(Teil 1 / 3)
Vom 18.06. bis zum 27.06. 2016 haben meine Frau und ich eine Urlaubsreise nach Kroatien (Dalmatien) unternommen. Es war unsere erste Reise nach Kroatien.
Wir haben die Reise kombiniert als siebentägigen Segeltörn mit anschließender dreitägiger Besichtigung der Küste südlich und nördlich von Split mit einem Mietwagen.
Von Zürich flogen wir mit Edelweiß-Air nach Marina Kastela, wo wir das Boot übernommen haben. Der Segeltörn führte uns über Vrboska (Insel Hvar) in die Inselwelt der Paklinski Otoci nach Vis (Insel Vis), Maslinica (Insel Solta) und wieder zurück in den Ausgangshafen Marina Kastela.
Die Marina Kastela haben wir ausgewählt, weil sie sehr nahe am Flughafen Split liegt und somit die Anreisedauer durch einen kurzen Transfer reduziert wird.
Nach Rückgabe der Yacht am Samstagmorgen um 08:00 Uhr, besorgten wir uns gegen 10:00 Uhr am Flughafen Split einen Mietwagen und sind am ersten Tag nach Süden bis an die Makarska Riviera gefahren. Am zweiten Tag haben wir die Altstadt von Split besichtigt und am dritten und letzten Tag die Orte Primosten und Trogir. Spätnachmittags am Montag haben wir den Leihwagen abgegeben und sind abends um 20:10 Uhr nach Zürich zurückgeflogen.
Als Planungs- und Reiseunterlagen dienten uns www.my-sea.com, tripadvisor, portmaps, „Das nautische Kroatien“, Marco Polo „Kroatische Küste – Dalmatien“ und Kroatien 888 Häfen und Buchten von Karl-H. Beständig.
Samstag 18.06.2016
Anreise- und Übernahmetag
Abfahrt 08:29 Uhr
Meggen – Zürich Flughafen
Ankunft 10:04 Uhr
Abflug Zürich mit Swiss (Edelweiß Air) 11:40 Uhr – 10 Minuten verspätet – nach Split (Kroatien) – Ankunft Split bei schönstem Wetter und 28 Grad um 13:05 Uhr dank eines kräftigen Rückenwindes
Transfer durch connectotrans (vor Reiseantritt über Internet gebucht – empfehlenswert) zur Marina Kastela.
Ankunft in der Marina gegen 13:45 Uhr
Gesamttransferzeit: 5:16 Stunden
Erster Eindruck von Kroatien
- freundliche Menschen – saubere Umgebung – sehr guter, schneller Service.
- Preisniveau nicht wesentlich unter dem Niveau in Deutschland!
- Sehr groß
- Aufgeräumt
- Gepflegt
- Saubere Sanitäranlagen
- Sehr viel Betrieb an diesem Übergabe-Samstag und daher bisweilen hektisch
Candor Charter – unser Vercharterer – sehr empfehlenswert
- Kleines Büro mit kleiner Crew
- Sehr freundlicher, schneller und kompetenter Service
- Alle Sonderwünsche, die wir vorher bestellt hatten – ein Handfunksprechgerät, einen Zusatzfender und eine extralange Leine, eine Prepaid-Karte Kroatien wurden ohne Zusatzberechnung erfüllt.
- Schiffsübergabe 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr – alles wird ausführlich erklärt und gezeigt, die Segel werden hochgezogen.
Unser Boot – die CICA
Eine Sun Odyssee 349 (Baujahr 2016, sehr schönes Schiff für 2-4 Personen) wird uns perfekt gereinigt mit bereits überzogenen Betten und allem bestelltem Zubehör (Starterpaket – empfehlenswert) übergeben.
Nach der Übergabe räumen wir das Boot ein und gehen einkaufen. Im Gelände der Marina gibt es einen kleinen, aber gut sortierten Laden – nicht ganz billig, aber eben leicht zu erreichen. Hier decken wir uns mit Wasser und den schweren Vorräten ein.
Es gibt Transportkarren, die man bis zum Boot benutzen kann.
Gesamtbewertung – sehr empfehlenswert
Etwa 500 Meter östlich von der Marina entfernt befinden sich an der Hauptstraße nebeneinander ein Konzum- und ein LIDL-Markt. Beide Geschäfte bieten alles zu deutlich moderateren Preisen. Hier kaufen wir den weiteren Proviant ein – das stellt sich aber als unnötig heraus.
Empfehlenswert ist es, Obst, Gemüse, Milch, Käse, frisches Brot und andere leicht verderbliche Nahrungsmittel auf den Inseln selbst zu kaufen. Man unterstützt die lokalen Erzeuger und die dort angebotenen Produkte sind dann frischer. In den meisten Hafenbereichen wird alles von morgens um 06:00 Uhr angeboten und man kann sich deshalb bei der ersten Proviantaufnahme auf alle haltbareren Produkte und die Getränke beschränken.
Am Samstagabend essen wir in einem Restaurant unweit der Marina, weil das Lokal in der Marina wegen der Feier einer Hochzeitsgesellschaft geschlossen war. Das Essen und der Service dort sind gut.
Obwohl unser Boot weit vom Marina-Restaurant entfernt ist, werden wir von den musikalischen Veranstaltungen der Hochzeitsgesellschaft bis gegen 03:00 Uhr beschallt und schlafen sehr schlecht.
Empfehlung
Wenn bereits am Samstag ausgelaufen werden soll, dann macht es Sinn, wenn ein Teil der Crew die Einkäufe erledigt, während der Skipper die Boots-Übernahme erledigt. Es gibt in Reichweite von 3-4 Stunden ausreichend Häfen und sichere Ankerbuchten, die man noch bei Tageslicht erreichen kann.
Sonntag, 19.06.2016 – Törn Tag 1
Marina Kastela – Vrboska
Route Tag 1
Wie geplant laufen wir morgens um 06:00 Uhr aus der Marina aus. Es ist heute komplett bewölkt und wir bekommen gelegentlich etwas Regen ab, der aber durch Sprayhood und Bimini fast komplett abgefangen wird.
Noch in der Bucht treffen wir auf eine kleine Delphinschule. Wir laufen aus der Bucht unter Motor aus und setzen querab an der Ostspitze der Insel Ciovo die Segel. Wir halten uns nördlich der stark befahrenen Fährrouten zu den Inseln Brac, Hvar, Vis und Solta.
Anfangs weht ein Wind mit 3-4 Bft. aus östlicher Richtung bei Wellen von 0,5 m und wir können auf Süd Kurs in einem Leg mit 4-5 Knoten über Grund direkt auf unseren Wegpunkt östlich von Stomorska (Insel Solta) segeln. Als wir ihn erreichen, wechselt der Wind die Richtung und flaut ab.
Da wir heute ein langes Leg bis Vrboska auf der Insel Hvar fahren möchten, starten wir den Motor und überbrücken die für uns nicht passenden Windverhältnisse.
Nachdem wir die Meeresenge zwischen Solta im Westen und Brac im Osten hinter uns gelassen haben, nehmen wir Kurs parallel der Südküste Brac und fahren teils unter Segeln, teils mit Motorunterstützung die Straße zwischen Brac und Hvar hindurch. Die Südküste von Brac ist besiedelter, abwechslungsreicher, grüner als die Nordküste von Hvar und bietet einige schöne Ankerbuchten an denen sich Konobas (Restaurants) befinden.
Wir fahren vorbei an kleinen Siedlungen mit gepflegten Häusern und Feldern, auf denen Gemüse, Obst und Wein angebaut werden.
Hvar in diesem Abschnitt dagegen ist unbewohnt, wenig grün und es gibt keine Buchten.
Gegen 13:50 Uhr erreichen wir die kleine Insel Zecevo vor Vroboska und weil das Wetter mittlerweile komplett aufgeklart hat, beschließen wir, dort in etwa 15 Meter Tiefe auf Sandboden vor Anker zu gehen und zu schwimmen. Wir sind allein, das Wasser ist so klar, dass wir bis zum Boden sehen können. Ein Schwarm bunter Fische begleitet uns.
Nach einer Stunde lichten wir den Anker und fahren in die Bucht von Vrboska. Die Bucht zieht sich in einigen Windungen über etwa 1,5 Seemeilen wie ein kleiner Fjord dahin.
An der Einfahrt der Bucht nähert sich ein Kroate mit seinem Schlauchboot und fragt uns, ob wir statt in der ACI-Marina im Stadthafen Vrboska anlegen möchten. Da wir das ohnehin vorhatten, folgen wir ihm und legen gegen 15:20 Uhr römisch-katholisch mit Muringleinen an. Wir sind mitten im wunderschönen Ort direkt vor den Restaurants und Cafés.
Detaillierte Beschreibungen in „Das nautische Kroatien“ und Marco Polo „Kroatische Küste – Dalmatien“.
Direkt an unserem Liegeplatz gibt es ein Café. Dort gönnen wir uns einen Espresso mit einer sehr leckeren Auswahl an kleinen, landestypischen Kuchen und bummeln anschließend durch den kleinen Ort mit seinen drei Brücken, der als Klein-Venedig beschrieben wird.
Teil 2 in Kürze.
Text und Bilder von
Dr. Peter Dolensky
peterdolensky@t-online.de