Šibenik Archipel – mehr als nur ein Zwischenstopp (2/3)
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In Prvić Luka sind die Liegemöglichkeiten wesentlich zahlreicher. Entweder man legt mit Muringleine an der große Mole an oder geht an eine der 12 Bojen, die im Hafenbecken ausliegen. Der älteste Ort der Insel mit seinen liebevoll restaurierten Natursteinhäusern erstreckt sich entlang der gut geschützten Bucht. Bekanntester Sohn der Insel ist der Wissenschaftler und Erfinder Faust Vrančić zu dessen Gedenken 2014 ein Museum direkt an der Hafenmole eröffnet wurde. Zahlreiche Restaurants liegen ebenfalls direkt am Wasser und locken mit frischem Fisch und selbst angebautem Wein, begleitet vom Plätschern der Wellen. Prvić ist wahrlich ein Ort zum Entspannen.
Doch leider nicht für uns, auch wenn es schwer fällt wollen wir weiter nach Zlarin. Das gleichnamige Inseldorf liegt im Norden der Insel. Jahrhunderte lang fischte man auf Zlarin nach Schwämmen und Korallen, doch das gehört der Vergangenheit an. Heute leben die ca. 150 Inselbewohner vom Fischfang, Weinanbau und vom Tourismus.
Ausladende Palmen schmücken die Promenade, grün getünchte Fensterläden zieren die Fassaden der gepflegten Natursteinhäuser. Zwischendrin bieten einige Restaurants Ihre Speisen und Getränke an.
Der Hafen ist Fischerhafen, Fährhafen und Yachthafen in einem. Yachten legen auf der nördlichen Seite der langen Mole an. Strom, Wasser und Muringleinen inklusive. NW Wind erzeugt deutlichen Schwell und lässt unsere Yacht die ganze Nacht hindurch rollen. Zum Glück gibt es in der Konoba Aldura, die direkt hinter der Mole liegt, nicht nur gutes Essen und leckeres Fassbier, sondern auch einen starken Espresso.
So gestärkt stecken wir das nächste Ziel ab. Doch bevor wir Kaprije ansteuern, wollen wir einen kleinen Abstecher zur Insel Tijat machen. Die Tijašćica Bucht im Süden der Insel ist herrlich klar und von grünen Pinienwäldern umgeben. Seit 2012 liegen hier 18 Bojen aus. Am Nordufer befindet sich ein kleines Grilllokal, das nur im Sommer geöffnet ist. Wer nach dem Essen Bewegung braucht, wandert auf den 120 Meter hohen Berg mit Gipfelkreuz. Von hier genießt man einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Inselwelt.
In Gleitfahrt geht es weiter an die Nordostseite von Kaprije zur Medos Bucht. Schon bei der Ansteuerung fällt das türkis leuchtende, klare Wasser auf. Selbst auf 10 Metern Wassertiefe kann man den Grund klar erkennen. Yachten machen an einem kleinen Schwimmsteg mit Muringleinen fest. Sind die 6-8 Plätze belegt, gibt es noch 4 Bojen. Alle Liegeplätze gehören zur Konoba Kunjka, die 2011 eröffnet hat. Die kleine Konoba ist einfach gehalten, passt sich jedoch sehr gut in die Landschaft ein. Neben frischem Fisch und Steaks vom Grill, empfiehlt sich die Lammpeka, die jedoch wegen der langen Garzeit mindestens zwei Stunden im Voraus bestellt werden muss.
Weiter südlich versteckt sich hinter der kleinen Insel Oštrica die Konoba Antonio. Antonio Junakovic betreibt hier die kleine Konoba samt Pension. Spezialität ist die Peka vom Lamm, Oktopus oder Kalamari.
Liebhaber der gehobenen Gastronomie kommen in der Nozdra Bucht im Süden der Insel auf ihre Kosten. Hier hat sich das Matteo etabliert. Der Wirt Mate Obratov hat sich schon in den Kornaten einen guten Namen gemacht, bevor er nach Kaprije kam. Das Restaurant ist in den Hang hineingebaut und äußerst gepflegt. Neben der Spezialität Thun-Carpaccio gibt es natürlich auch frischen Fisch und Fleisch. Der Anleger bietet Platz für 10-14 Yachten. Auf Grund der geringen Wassertiefe legt man mit dem Bug voran an. Direkt neben dem Matteo liegt das G8. Nicht ganz so bekannt, etwas familiärer und ebenfalls gut.
Wir umrunden die Südspitze von Kaprije und setzen Kurs auf Kakan. Genauer gesagt auf die Potkučina Bucht. Schon bei der Ansteuerung beeindruckt uns die Farbintensität des Wassers, die den Eindruck einer traumhaften Lagune perfekt macht. Die vorgelagerten Borovnjak-Inseln bieten guten Schutz vor Welle. Insgesamt 60 Bojen sind in der Bucht ausgelegt. Die Grill-Bar „Babalu“ schmiegt sich an den Bergrücken zwischen grünen Pinienbäumen und Büschen. Hier kann man nicht nur gut essen, sondern genießt auch eine herrliche Aussicht auf die Bucht. Konzessionär der Bojen ist jedoch der Inhaber des Paradiso, die in der Tratica Bucht liegt. Zoran, Chef der Konoba Paradiso, könnte auch gerade einem Robinson Crusoe Film entstiegen sein, so weiß und wild ist sein Schopf . Der weiße Bart und die weißen Haare sind längst zu seinem Markenzeichen geworden. Zusammen mit seiner Frau serviert Zoran vor allem frischen Fisch und Meeresfrüchte. Fleisch ist aber auch zu bekommen. Die Tische der Konoba stehen unter Pinienbäumen. Zur Konoba gehört auch ein kleiner Steg, der Platz für 3-4 Yachten bietet. Segelyachten müssen auf Grund Ihres Tiefgangs jedoch deutlichen Abstand lassen.
Die Entfernungen zwischen den einzelnen Inseln sind im Sibenik Archipel sehr kurz. Zwischen der Tratica Bucht auf Kakan und dem Hafen Kaprije auf der gleichnamigen Insel liegen gerade mal 1,2 sm. Der Hafen Kaprije besteht eigentlich nur aus einer langen Mole, die Platz für ca. 20 Yachten bietet. Die Nordseite ist für Fähren freizuhalten. Yachten machen auf der Südseite mit Muringleine fest. Strom und Wasser sind vorhanden. Südlich der Mole stehen für Gäste 24 Bojen zur Verfügung. Der ältere Teil des Dorfes mit seinen Natursteinhäusern liegt etwas oberhalb, um das Hafenbecken herum gruppieren sich auch einige neuere Häuser. Im Frühling blüht der Oleander quasi vor jedem Haus, in den gepflegten Gärten wachsen Gemüse, Feigen und Weintrauben.
Wir gehen in die Konoba Kot Kate etwas oberhalb des Hafens. In einer kleinen Seitenstraße betreibt Kate zusammen mit Ihrem Sohn die urige Konoba. Dort treffen wir auf zwei Beamte der Policija, deren Speedboot wir im Hafen schon gesehen haben. Sie erzählen uns, dass die nächsten 24 Stunden vor Zirje eine militärische Übung stattfindet und das ganze Seegebiet westlich und südwestlich von Zirje gesperrt ist. Ärgerlich für uns, denn genau da wollen wir als nächstes hin. Also beschließen wir erst mal bei Kate eine frische Goldbrasse vom Grill mit Gemüse aus dem Garten zu bestellen. Einfach lecker! Kate´s Sohn ist Fischer und Feuerwehrmann. Er hat inzwischen mit „Ante“ einem Freund auf Zirje telefoniert. Ante ist ebenfalls Feuerwehrmann, auf Zirje geboren und kennt die Insel wie seine Westentasche. Er bietet an, uns mit seinem alten Geländewagen über die Insel zu fahren und uns alles zu zeigen. Ein einheimischer Tourguide! Das Angebot nehmen wir natürlich gerne an. Vorher trinken wir bei Kate aber noch einen ihrer selbstgemachten Schnäpse. Maßvoll dosiert bewirken sie wahrlich kleine Wunder.
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