Die Kleinen Kykladen – Kato und Pano Koufonisi
Die Inselgruppe der kleinen Kykladen wird auch „Erimonisia“ genannt, was übersetzt so viel bedeutet wie: „die Verlassenen“ oder „die Einsamen“. In der Tat sind die unter Yachties recht unbekannten Inseln weit weniger überlaufen als ihre bekannteren Schwestern im Norden und Süden.
Kato Koufonisi ist eine langgestreckte, quasi unbewohnte Insel mit einer eindrucksvoll-bizarren Südküste. Nur im Sommer leben ein paar Aussteiger und Viehzüchter auf Kato Koufonisi, den restlichen Teil des Jahres ist die Insel unbewohnt. Es gibt keinerlei Versorgungsmöglichkeiten und die meisten Ankerplätze sind auch nur bei ruhiger Wetterlage empfehlenswert. Dafür sind sie umso spektakulärer. Bei absolut ruhigem Wetter, guten Sichtverhältnissen und äußerst vorsichtiger Ansteuerung kann man auf der Südseite zwischen den Felsen, die aussehen als ob sie Schlieren im Wasser bilden, ankern. Landleinen sind dringend geboten. Man liegt hier zwischen sandfarbenen, schräg zum Meer hin abfallenden Gesteinsschichten an deren Enden sich kleine Höhlen ins Gestein gefressen haben. Am Ufer befinden sich kleine Kieselstrände. Das Wasser ist glasklar. Einfach herrlich.
Etwas weiter südlich befindet sich der Ankerplatz „Nero“. Hier liegt man frei von Untiefen auf ca. 6-8 Metern Wassertiefe. Das Ufer ist feinsandig. Die mit Bäumen und Büschen bewachsenen umliegenden Hügel haben ein kleines Tal gebildet, in dessen Scheitel ein knochiger, aber Schatten spendender Baum steht. Der ideale Platz um den Bordgrill auszupacken und an Land die Mahlzeit zuzubereiten. Robinson Crusoe-Feeling inklusive.
Epano Koufonisi ist eine nahezu kreisrunde Insel mit einer schönen Chora und feinsandigen Stränden. Sichere Liegeplätze gibt es jedoch nur wenige. Der Hafen von Koufonisi bietet zwar guten Schutz und sichere Liegeplätze, jedoch nur für sehr wenige und zudem kleinere Yachten in der 10 Meter-Klasse. Zudem sind die meisten Plätze durch Einheimische belegt. Der etwas nordwestlich gelegene Hafen Parianos ist zudem fast vollständig in der Hand von Fischern und bietet so gut wie keine Gastplätze. Dafür kann man hier schon mal ganz frischen Fisch direkt vom Kutter kaufen. Wer die sehenswerte Chora erkunden möchte, kann seinen Anker etwas östlich der Hafeneinfahrt fallen lassen. Der Schutz vor Meltemi ist zwar mäßig, dafür hält der Sandgrund sehr ordentlich und das Wasser ist herrlich klar.
Die Chora mit ihren weiß gepinselten Häusern zieht sich den leichten Berghang hinauf. Im Ort findet man eine Reihe guter Tavernen, zwei Supermärkte, einen Bäcker und einen Fahrradverleih. Roller oder gar Autos kann man auf Epano Koufonisi nicht mieten.
Im Norden der Insel ragen bizarre, mal kalkfarbene, mal sandfarbene Felsformationen auf und stemmen sich vehement gegen die heranrollende Welle. Der Meltemi peitscht die Gischt über die Klippen. Ein beeindruckendes Schauspiel, besonders von See aus. Im NO der Insel liegt die Pori Bucht, ein wahrer Traum für alle Wassersportler. Die große, sichelförmige Bucht bietet viel Platz und Raum zum Schwoien. Ist der Anker mal eingegraben, hält der Sandgrund ausgezeichnet. Wer leichtes Schaukeln nicht fürchtet, liegt hier bis Windstärke 6 gut geschützt. Bläst es mit mehr als 6, wird der Schwell unangenehm, da die vorgelagerten Klippen flach sind und der Wind ungehindert und vor allem ungebremst auf die Bucht trifft.
Das weitläufige Ufer besteht aus feinem Sand, das glasklare türkisfarbene Wasser lädt zum Baden ein und der Grund fällt sanft ab. Ideal auch für Kinder. Es gibt zwei Tavernen, die sowohl Frühstücksbar, Strandcafé und Taverne zugleich sind.