Die kleinen Kykladen

Die Inselgruppe südöstlich von Naxos besteht aus vier bewohnten Inseln und ein paar kleineren, unbewohnten Eilanden. Die meisten Crews lassen die Inselgruppe auf Ihrem Weg nach Ios, Santorini oder Naxos „links“ liegen. Wer unberührte Natur, geschützte Buchten mit langen, nicht überlaufenen Sandstränden und das ursprüngliche Griechenland sucht, sollte die kleinen Kykladen jedoch in den Törnplan aufnehmen.

YachtDie Inselgruppe der kleinen Kykladen wird auch „Erimonisia“ genannt, was übersetzt so viel bedeutet wie: „die Verlassenen“ oder „die Einsamen“. In der Tat sind die unter Yachties recht unbekannten Inseln weit weniger überlaufen als ihre bekannteren Schwestern im Norden und Süden. Nur im Hochsommer tummeln sich auch hier unzählige Yachten und bringen Unruhe in die ansonsten so beschauliche Lebensweise der Einwohner. Iraklia und Schoinoussa im Einzelnen (Kato Koufonisi und Pano Koufonisi werden im zweiten Teil dieses Artikels vorgestellt):

Irakleia

Irakleia ist die südwestlichste Insel der kleinen Kykladen, kahl und überwiegend unspektakulär. Dennoch wirkt sie freundlich und einladend. IrakleiaDer Hafen von Irakleia liegt an der Nordostseite in der fjordähnlichen Bucht von Ormos Georgiou. Bei der Einfahrt sieht man auf der Steuerbordseite einen Stromgenerator. Yachten machen an der kurzen Seite des Kais mit Buganker und Heckleinen fest. Die besser geschützte Innenseite ist meist von einheimischen Booten belegt. Die nördliche Seite der Pier ist für die regelmäßig verkehrende Fähre freizuhalten. Ist der Hafen belegt, kann man auch etwas nordwestlich ankern. Der Hafen bietet guten Schutz vor südlichen Winden, ist jedoch bei nördlichen Winden unruhig. Bei starkem Meltemi verholt man besser nach Schoinoussa. An Land befinden sich einige nette Tavernen, Bars und kleinere Supermärkte.

IrakleiaEtwas weiter südwestlich befindet sich die Livadi Bucht. Bei ruhiger Wetterlage oder südlichen Winden kann man hier vor einem schönen Sandstrand auf ca. 4-8 Metern ankern. Im Sommer hat gelegentlich eine Taverne geöffnet. Im Südosten der Insel befindet sich die Bucht Aliminia, die zwei weitere Ankermöglichkeiten inmitten unberührter Natur bietet. Nur wenige wissen, dass in der Bucht auf ca. 8-10 Metern Tiefe ein Flugzeugwrack aus dem zweiten Weltkrieg liegt.

Schoinoussa

Die recht flache, karge Insel hat eine ganze Reihe wunderschöner Ankerplätze mit Traumstränden und einen der bestgeschützten Häfen wenn der Meltemi mal wieder kräftig bläst. SchoinoussaDer Hafen Mersini gilt unter einheimischen Skippern als Hafen mit sehr gutem Schutz vor starkem Meltemi. Es steht zwar so gut wie kein Schwell, aber man muss dennoch mit zum Teil heftigen Böen rechnen. Yachten machen an der östlichen Seite des Fähranlegers mit Buganker (bei Meltemi viel Kette stecken)  und Heckleinen fest. Die Südseite des Anlegers ist für Fähren reserviert. Alternativ kann man auch an dem nördlich gelegenen Kai festmachen. Allerdings ist es dort mit einer Wassertiefe von etwas über 2 Metern recht flach und man sollte mindestens 2 Meter Abstand vom Ufer halten.

Am Ufer gibt es 2 Tavernen. Die Mersini Taverne ist bei Einheimischen recht beliebt, aber auch im „Nicolas“ kann man gut essen.

SchoinoussaDer ca. 10-minütige Fußmarsch in die Chora ist absolut lohnenswert. 2013 wurde ein neuer, abends beleuchteter Gehweg fertiggestellt, so dass man die Taschenlampe nun getrost an Bord lassen kann. In der Chora gibt es einige nette Tavernen, zwei Supermärkte, eine Bäckerei und einige Cafés. Außerhalb der Hochsaison scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Bauern, die auf Ihren Eseln reiten, Windspiele, die den Meltemi in harmonische Klänge umsetzen, Hühnergegacker und ein atemberaubender Ausblick auf die Ägäis. Panagia strahlt Ruhe aus. Hektik scheint es hier nicht zu geben. Diese Ruhe muss man aufsaugen und genießen.

SchoinoussaIm Süden der Insel gibt es einige gut geschützte Ankerbuchten. In Livadi beispielsweise ankert man auf 7-10 Metern Wassertiefe vor einem schönen, feinsandigen Strand. Im Livadi Restaurant kann man nicht nur gut essen, sondern hat auch einen grandiosen Blick auf die Bucht. Und bei Zahnschmerzen hilft Nikos, der Sohn vom Chef. Nikos ist 6 Monate im Jahr Zahnarzt und die restliche Zeit hilft er im elterlichen Restaurant. Kein Wunder bei der Schönheit der Insel.